Mittwoch, 28. November 2012

MeMadeMittwoch am 28.11.12

Hallo zusammen, es ist tatsächlich schon wieder Mittwoch. Bei all den tollen aktuellen Crafista-Aktionen kam mir die vergangene Woche ziemlich kurz vor.

Ich bin Wiebke vom blog Kreuzberger Nähte und möchte hier heute wieder ̶v̶̶o̶̶r̶̶t̶̶u̶̶r̶̶n̶̶e̶̶n̶ den bunten MMM-Reigen anführen.

Extra für euch habe ich mir gestern abend schon mein heutiges Tagesoutift rausgelegt und vor einer neutralen Wand probe̶g̶̶e̶̶t̶̶r̶̶a̶̶g̶̶e̶̶n̶ gestanden. 
Die Zeit der dunklen Tage ist nun wirklich angebrochen und ohne einen Baustellenstrahler (Danke für den Tipp, Crisl) und die aufhellende Wirkung von picmonkey würdet ihr nur Grau in Grau sehen statt Grau in Grau mit Blumen.
Ich könnte wirklich dringend einen bloggerinnen-Fotokurs brauchen!!

Heute wird es für mich ein bißchen Schreibtischarbeit geben und dann einen Mutter-Tochter-Nachmittag. Nach der Schule zusammen essen gehen, die Bücherei leerleihen, noch ein bißchen bummeln und dann ins Kino. Ich habs versprochen. Meine Tochter braucht mich. Da sie noch nicht 12 aber ein großer Fan ist, muß ich als Erziehungsberechtigte mit hierher. Ich wurde schon mehrere Tage gebrieft und in die Thematik eingeweiht. Habe sogar den ersten Band gelesen und fand ihn -sagen wir mal- ganz o.k. (Aber Fantasy ist nun einfach wirklich nicht meins)

Ich thabe mich heute für all die verschiedenen sitzenden und schlendernden Tätigkeiten für einen noch nicht gezeigten bequemen Rock aus Strickstoff entschieden, kombiniert mit meiner Miette-Strickjacke. Außerdem passt meine graue Häkelmütze dazu. Kurzer pädagogischer Einschub: Ich "darf" dieses Accessoire hier zeigen, weil es ergänzend zu der selbstgemachten Kleidung getragen wird.

Während sich also meine Tochter heute nachmittag um das Wohl von Bella und Edwards Tochter sorgen wird, gilt meine Sorge wohl vermutlich eher den Kino-Sesselbezügen. Welche Materialzusammensetzung werden die wohl haben? Werde ich im dunkeln Funken schlagen, wenn ich zu viel hin- und herrutsche?.Das wird ein Härtetest für den Synthetik-Anteil in meinen Rockmaterialien und ich werde berichten.

Was bisher geschah:
Ich bin bekanntlich eine große Anhängerin der Mehrfachvernähung bewährter Schnitte. Den simplen, aber leider vergriffenen Schnitt Freya habe ich seit einem erfolgreichen Tausch schon mehrfach aus Webstoff genäht (hier könnt ihr meine erste Version sehen) und bin in den letzten Tagen mit dem Schnitt in eine Elastikstoff-Serie gestartet. Wie funktioniert so ein wunderbar simpler Schnitt in Romanit (super! ganz ohne RV), wie in einem leichten, wolligen Strickstoff?

Da der kuschelige Blumen-Wollstoff doch recht locker und nachgiebig war, habe ich den Sattel nicht-wie ursprünglich geplant-  mit einem Jersey verstürzt sondern doch ganz klassisch unnachgiebigen Webstoff verwendet. Und einen Reißverschluß in die Seitennaht eingesetzt. Das hat wider Erwarten bei dem nachgiebigen Stoff total gut geklappt.
Die beiden Rockteile habe ich mit Chrarmeuse (dehnbares, rutschiges synthetisches Flutsch) gedoppelt, damit der Rock schön fallen kann. Das tut er auch, aber der wollige Strick und der Charmeuse sind eine elektrostatische, nahezu untrennbare Verbindung eingegangen....


Da wird sich nun zeigen müssen, welche Strumpfhosen ich dazu tragen kann, ohne dass dann das Rockensemble auch noch an dieser haften bleibt oder sogar alles anfängt zu knistern.
Ich habe mal den Tipp bekommen, dass man Kleidung mit Haarspray einsprühen soll, um diese Aufladung zu verhindern. Die Wirkung kam mir eher bescheiden vor. Hat jemand bessere Tipps?


Obwohl die Temperaturen in den letzten Tagen wieder ganz angenehm waren, trage ich draußen trotzdem gerne meine Häkelmütze aus dem MyBoshi-Buch. (welches ich wirklich nicht weiterempfehlen möchte), die angenehm warm ist, aber von der Form her noch Luft nach oben hätte.
Oder ist so eine Mütze sowieso nur etwas für die "Yolo"-Generation und nichts für solche altmodischen Menschen, die dazu "carpe diem" sagen würden?




Ich bin gespannt, was ihr euch heute für euren Alltag rausgesucht und angezogen habt.
Reiht euch ein!

Nachtrag: Ich babe viel Spaß gehabt, im Kino die hibbelige Aufgeregtheit meiner Tochter zu erleben. Was ist dagegen schon ein Film???
Geknistert hat es bei mir (leider??) weder auf dem Sesselpolster noch im Film.- obwohl es da stellenweise ganz schön splatterig zuging.....

Mittwoch, 21. November 2012

MeMadeMittwoch am 21.11.2012



Herzlich willkommen zu einem neuen Mittwoch, der in unserer community ganz im Zeichen selbstgemachter Kleidung für Erwachsene steht. Ich bin Melleni von talentfreischoen und ich freue mich, Euch heute begrüßen zu dürfen.
Ich bin ein bisschen außer Puste: Erst ein volles Wochenende mit vielen tollen Frauen, sofort danach Daueraufmerksamkeit bei einem zweitägigen Workshop. Puh.

Aufgrund akuter Zeitknappheit gibt es deshalb heute ein Bild vom Sonntag geknipst von der wunderbaren Frau Kreuzberger Nähte - DANKE!). Der MMM soll nämlich keinen Streß machen. Unsere Regeln besagen eines nämlich nicht: Dass wir nur Kleidung zeigen, die wir an diesem Tag tragen. Zeitnah sollte sie aus meiner Sicht aber natürlich gezeigt werden, ich würde jetzt nicht ein Urlaubsfoto vom Strand zeigen nach dem Motto: Guckt mal, das hab ich bei 25 Grad im Juli getragen. Ich persönlich bitte gerne den Liebsten am entspannten Sonntagvormittag zum Fotoshooting. Nur so als Tip.

Am vergangenen Sonntag trug ich zum ersten Mal das New England Dress nach einem Schnitt, den ich in San Francisco erstanden habe.
Nachdem ein Probekleid nicht so richtig überzeugte, was aber vor allem an dem zu steifen Stoff lag, habe ich mich an den wunderbaren Blusenstoff von Frau Alois gewagt. Das war eine gute Wahl.

Herausgekommen ist - ich muss es einfach so sagen - mein bisher schönstes Kleid. Ich finde es einfach perfekt: es sitzt großartig, ist sehr schmeichelnd (insbesondere im Bauchbereich), hat diesen ganz besonderen Touch und lässt sich gut nähen.

Beim Probekleid war ich noch irritiert und dachte, dass ich das Oberteil radikal kürzen musste. Lucy war so nett, einen Blick drauf zu werfen und mich zu beruhigen: Das muss so! Das trägt man heute so - blusig nämlich. Und das Rockteil deutlich höher, in der Taille.

Die Knöpfe, ebenfalls von Frau Alois, passen meiner Meinung nach perfekt zum Kleid, ebenso der Gürtel aus dem Billig-Jeans-Laden - ein Glücksfund!

Hier noch ein Blick auf den Schnitt: 

Ich musste keinerlei Anpassungen vornehmen, die Größe hat sofort gepasst. Beim nächsten Mal würde ich evtl. nochmal schauen, ob die Schultern zu breit sind. Das sieht auf manchem Bild so aus, in echt hatte ich nicht das Gefühl.   Der Schnitt wird gut mit Bildern erläutert, so dass ich ihn ohne weitere nennenswerte Probleme umsetzen konnte. Der mit 25 $ wirklich stolze Preis dieses Schnittes ist verschmerzbar, da ich in Serienproduktion gehen werde.

Das perfekte Teekleid, also - aber tatsächlich werde ich es nicht "für gut" vorhalten, sondern so oft wie möglich im Alltag tragen.

Habt einen schönen Tag!
Melleni

Mittwoch, 14. November 2012

Me-Made-Mittwoch am 14. November 2012



Herzlich willkommen zu einer weiteren, mittwöchlichen Gala echter Menschen in selbst gemachter Kleidung. Ich freue mich schon sehr darauf, zu sehen, was die Frauen (und Männer?) der DIY-Blogosphäre am heutigen Tag an tragbarer, mit eigenen Ideen und Händen angefertigter Kleidung zu zeigen hat; Kleidung, die dem eigenen "Kopfkleiderschrank" entsprungen ist und die TrägerIn so zeigt, wie sie ist oder sein will. Kleidung, die uns BetrachterInnen wahrscheinlich das eine oder andere "oooh" und "aaaah" oder "muß ich auch haben und zwar sofort" entlockt.

Mein Name ist .meike, ich blogge unter crafteln.de und freue mich sehr darauf, euch heute mein neues Reisekleid zu zeigen, denn wenn ihr diesen Beitrag lest, bin ich wahrscheinlich schon im Zug nach Berlin oder sogar schon in der Hauptstadt. Craftista Unite! Ich freu mich schon wie Bolle!




Das Wort "Reisekleid" spukt mir schon seit Monaten im Kopf herum. Während des Sommers las ich es immer wieder und beneidete alle, die fast nebenbei erwähnten, dass sie "sich ein paar Jerseykleider nähen", um eine unkomplizierte Urlaubsgarderobe zu haben. Mangels Urlaub, bekam erst dieses Kleid den Ehren-Titel "Reisekleid". Ich wollte unbedingt ein unkompliziertes Kleid, mit nicht zu großem Ausschnitt, bei dem es (fast) egal ist, was ich darunter trage, das nicht viel Platz im Koffer braucht, eigentlich zu allen Schuhen, Strickjacken und Strumpfhosenfarben passt. Also ein Kleid aus grauem Romanit-Jersey.




Ich muß zugeben, es ist nicht mein tollstes Kleid. Es sitzt nicht besonders und es ist auch eher schnellschnell als liebevoll genäht. Das sieht man zum Beispiel am Saum, der einfach mit dreifachgeteiltem Zickzack genäht ist, statt die Zwillingsnadel zu bemühen. Aber es erfüllt die oben genannten Ansprüche.

Es sitzt deswegen nicht besonders, weil ich meine Blogbeiträge zum Weihnachtskleid nach dem selben Schnittmuster (siehe Aktion letztes Jahr) nicht mehr las, sondern nur noch im Kopf hatte, dass das Weihnachtskleid zu groß war und ich es danach ziemlich viel kleiner machte. Allerdings funktionierte die simple Rechnung "ich nehme einfach eine Größe kleiner" nicht. Schade schade, jetzt sitzt der Brustabnäher zu hoch, Schultern sind doof und der Ärmelausschnitt ist nicht optimal. Das könnte natürlich auch daran liegen, dass ich die Vorderteile anders zusammennähte, weil mir der Ausschnitt zu zugig war. Es handelt sich also um eine Schlampenkrankheit, Änderungen, nicht ordentlich auf dem Schnitt vermerkt zu haben und Dokumentationen nicht zu lesen. Ob ich da jemals draus lerne?




Ich zeige das Kleid trotzdem und sogar als Gastgeberin des MMM, weil es bei unserer Aktion nicht darum geht, nur Traumkleider zu zeigen, perfekt in der Fertigung und perfekt in Passform und Stil. Es geht um Alltagskleidung, um selbst gemachte Kleidungsstücke, die auch wirklich getragen werden. Und dieses Kleid ist genau so ein Teil. Es ist wahrhaft kein Meisterstück aber es wurde schon und es wird noch oft getragen werden, weil ich genau so ein Kleid brauche.





Die Details:

Schnittmuster: Knip Mode 10/2011
Stoff: Romanit-Jersey aus dem Kaufhaus (Viscose, Polyester, Elasthan)
Kosten: 28.80 € für den Stoff plus Garn und etwas Einlage (Belege) aus dem Vorrat
Passform: es ist ein Jerseykleid, also passt es irgendwie. Die Passform könnte besser sein, aber es ist herrlich bequem.  
Schwierigkeitsgrad: einfach
Werde ich es noch mal nähen? Ich denke schon, denn es ist ein wunderbarer Alltags-Schnitt und herrlich bequem. 

Aber jetzt zu Euch. Sind eure Reisekleider schon fertig? Sehen wir uns in Berlin? Ich bin gespannt, was ihr uns heute für tolle, selbstgemachte Kleidung zeigt (bitte keine Accessoires, es sei denn, sie werden in Kombination mit selbstgemachter Kleidung an der Frau gezeigt - falls ihr unsicher seid, schaut in die Regeln).

Hereinspaziert! Und Tusch!


Mittwoch, 7. November 2012

Me-made Mittwoch am 7. November 2012

Willkommen zum ersten Me-made-Mittwoch im November, dem wohl grauenvollsten aller Monate. Wer mich nicht (er)kennt: ich blogge normalerweise als Lucy bei Nahtzugabe, und ich bin beruflich nicht als britische Gouvernante tätig, auch wenn das obige Foto diesen Eindruck erwecken könnte.

Mir ist nur von November bis März fast ohne Unterlass kalt - das Winterhalbjahr, eine Zeit des Frierens, der Erkältungen und des Elends, was in meinem Fall auch einer ungünstigen Kombination aus Kälteempfindlichkeit, Altbaubüro und -wohnung und hohen Energiepreisen geschuldet ist.

Ich hülle mich daher mit Vorliebe in mehrere Schichten dicker Wolle: Die Strickjacke ist gerade fertig geworden, aus superdicker Wolle-Alpaca-Mischung, mit 75 m Lauflänge auf 50g schon fast zu dick für eine Strickjacke. Die Anleitung ist von Drops, Nummer 123-9, die Entstehungsgeschichte gab es hier.
 
   
Der Rock ist ein ur-uraltes Teil von 2005 oder 2006, der Schnitt stammt jedenfalls aus dem Burdaheft vom September 2005. Hier hatte ich schon mal eine ganz anders wirkende Version aus schwarzem Wollkrepp vorgestellt. Dieser Rock hier ist aus einem ziemlich dicken, wolligen Stoff mit schwarz-weißem gewebten Muster, der eigentlich viel zu steif ist für den Acht-Bahnen-Schnitt mit Passe. Das Abstehende gefällt mir mal mehr, mal weniger. Der Rock verbringt daher immer mal wieder längere Ruhezeiten im Schrank, dann wieder habe ich Phasen, in denen ich mich zu ihm hingezogen fühle.


So auch jetzt: der Stoff wärmt einfach so gut! Das langärmelige T-shirt darunter ist ein ganz einfacher Schnitt, 114/115 aus Burda 10/2006, die kaum zu erkennende Mütze auch selbstgestrickt, Brambles von knitty.com.

So eingehüllt werde ich mich jetzt an den Schreibtisch begeben und nachher schauen, was ihr so tragt. Ist bei euch auch schon die Woll-Zeit angebrochen? Den bundesweiten Überblick über die Wetterlage finde ich übrigens auch immer sehr interessant beim Me-made Mittwoch. Wie sonst bekommt man so unmittelbar mit, wie das Wetter gerade im Schwarzwald oder an der Ostsee ist, ob es in München geschneit hat oder die Freiburger noch kurzärmelig in der Sonne sitzen können?

Jetzt aber zu euch, bitte sehr, die Parade ist eröffnet: